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Meilenstein I
Schritt 1:
Zusammenfassung SOLL-Zustand
Zusammenfassung Systemmodell (
pdf 158 Kb)
zusammenhängender Bericht Schritt 1
( pdf 281 Kb)
Literaturliste (
pdf 141 Kb)
1. Beschreibung des SOLL-Zustands
Die Leistungen des IST-Zustands des Systemmodells sind in die drei Dimensionen
der nachhaltigen Entwicklung aufgeteilt.
Neben den Leistungen, die eine nachhaltige Brotgetreideproduktion in Zukunft
zu erfüllen hat, werden auch Zielkonflikte aufgrund von laufenden Trends
oder kurzfristigen Prognosen aufgezeigt.
1.1 Performances des SOLL-Zustands
Abbildung 1: Das Systemmodell des SOLL-Zustands
1.1.1 Gesellschaftliche Performance
Landwirtschaftliche Nutzfläche
Die landwirtschaftliche Nutzfläche wird aufgrund des laufenden Strukturwandels
weiter abnehmen. Bei Getreideflächen ist mit einer Abnahme von 9 % zurechnen.
Aufgrund sinkender Preise und gleich bleibender Ausgleichszahlungen trifft es
den extensiven Anbau von Brotgetreide mit prognostizierten 14 % am stärksten.
Versorgung der Bevölkerung
Bundesverfassung und Gesetz verlangen von der Landwirtschaft u. a. eine „sichere
Versorgung der Bevölkerung“. Dies ist auch aus der Sichtweise der
Nachhaltigkeit wünschenswert.
Heute liegt der Selbstversorgungsgrad für Brotgetreidesorten bei 89 %.
Es ist zu erwarten, dass dieser Wert in den nächsten Jahren auf 75 % sinken
wird.
Landschaftsbild und Landschaftspflege
Die nachhaltige Landwirtschaft hat unter anderem den Auftrag, die Kulturlandschaft
zu pflegen. Ob diese Pflege eine Konservierung bedeutet oder ob Umgestaltungen
und Umnutzungen möglich sein sollen, bleibt offen.
Heute gehen der Landschaft Schweiz jedoch pro Sekunde 1.4 m2 verloren: Um 0.9
m2/s wächst die Siedlungsfläche, um 0.5 m2/s der Wald.
Zudem ist unklar, wie die Landwirtschaft zur „dezentralen Besiedelung
des Landes“ beitragen kann.
Arbeit
Die Arbeit soll die landwirtschaftlichen Arbeitskräfte befriedigen und
ihnen ein verlässliches und angemessenes Einkommen bieten.
Die landwirtschaftlichen Arbeitskräfte sind mit ihrer Tätigkeit trotz
hoher Arbeitsbelastung in hohem Masse zufrieden.
Vergleichseinkommen
Landwirtschaftliche Arbeitskräfte verdienen nur 59 % des Vergleichseinkommens.
1.1.2 Umwelt-Performance
Pflanzenschutzmittel
Ob der Einsatz von Pflanzenschutzmitteln die nachhaltige Landwirtschaft unterstützt
oder nicht, wird kontrovers diskutiert.
Auf der einen Seite helfen Pflanzenschutzmittel, Ernteeinbussen von der Saatgutherstellung
bis zur Lagerung der Erträge zu reduzieren. Andererseits erreicht die biologische
Landwirtschaft gerade im Getreidebau Erträge, die nur 10 % unter konventioneller
Anbauweise liegen.
Der Einsatz von Pflanzenschutzmittel zeigt seit Jahren einen Rückgang.
Dieser wird sich weiter fortsetzen und bis 2007 um weitere 3 % sinken.
Düngemittel
Ein nachhaltiger Umgang mit notwendigen Düngemitteln wäre, nur soviel
einzusetzen wie die Pflanzen zu ihrer Ernährung benötigen.
Dies ist zur Zeit nicht der Fall: beim Stickstoff beträgt der bilanzierte
Überschuss gut einen Drittel, beim Phosphor einen Fünftel.
Energie
Die Landwirtschaft verbraucht gemessen am Anteil der Wertschöpfung angemessen
viel Energie: Sie setzt 2 % des Gesamtenergieverbrauchs um und trägt 1.5
% zum Bruttoinlandprodukt bei.
Nachhaltig ist dieser Energieverbrauch jedoch. Die erneuerbaren Energieträger
machen nur einen Anteil von 2.5 % aus.
Die grössten Verbrauchergruppen im System sind mit der Hälfte die
Herstellung von N-Düngern und einem weiteren Dritteln die Treibstoffe (Diesel).
Emissionen von Treibhausgasen
Bei den Treibhausgasen soll im Hinblick auf eine nachhaltige Entwicklung gelten:
Nur soviel emittieren wie wieder bleibend fixiert werden kann.
Die Landwirtschaft fixiert jedoch mit ihren Tätigkeiten keine Treibhausgase.
Sie ist eine Netto-Emittentin: 12 % der Gesamtemissionen an CO2-Äquivalenten
stammen aus der Landwirtschaft. Beim Methan (CH4) machen die Anteile 63 % aus,
beim Lachgas (N2O) 71 %.
1.1.3 Wirtschaftliche Performance
Preise und Erlöse
Die nachhaltige Landwirtschaft soll „kostengünstig produzieren“
und einen „hohen Markterlös erzielen“.
Die Getreideerlöse liegen in der Schweiz zur Zeit drei Mal höher als
in der EU. Kurzfristig wird mit einem fortschreitenden Rückgang bis auf
CHF 50/dt gerechnet.
Einkommen
Landwirtschaftliche Arbeitskräfte „nachhaltig wirtschaftender und
ökonomisch leistungsfähiger Betriebe“ sollen bei ihrer Tätigkeit
langfristig gleich viel verdienen wie Angestellte oder Selbständige in
derselben Region.
Heute verdienen landwirtschaftliche Arbeitskräfte nur 59 % des Vergleichseinkommens.
Aussenhandel
Volk und Gesetzgeberin wünschen sich „eine sichere Versorgung der
Bevölkerung“.
Dies ist auch unter Nachhaltigkeitsaspekten erstrebenswert und nötig. Wie
die Versorgung der Bevölkerung mit Lebensmittel sicherzustellen ist, muss
jedoch vorerst offen bleiben.
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