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Meilenstein I
Schritt 2:
Zusammenfassung IST-Zustand
Ausführlicher Bericht Schritt 2 (
pdf 511 Kb)
Anhang (pdf 501 Kb)
Literaturliste (
pdf 141 Kb)
1. Beschreibung des IST-Zustands
1.1 Performances des IST-Zustands
Die Leistungen des IST-Zustands des Systemmodells sind in die drei Dimensionen
der nachhaltigen Entwicklung aufgeteilt.
1.1.1 Gesellschaftliche Performance
Betriebsgrösse
Der Modellbetrieb bewirtschaftet 20 ha Kulturland. Auf 9 ha werden Brotgetreide
angebaut, zur Hauptsache Weizen.
Beschäftigte
Der Modellbetrieb soll ein klassischer Familienbetrieb sein, auf dem Vater,
Mutter und der erwachsene Sohn als zukünftiger Betriebsleiter arbeiten.
Der Vater arbeitet zu 100 % als Betriebsleiter, die Mutter trägt 30% und
der Sohn, welcher auswärts einer Beschäftigung nachgeht, als Angestellter
50 % zum landwirtschaftlichen Einkommen bei.
Arbeit und Zufriedenheit
Die 1.8 Arbeitskräfte des Modellbetriebs arbeiten 60 Stunden pro Woche
und beziehen 6 Ferientage pro Jahr. Dies ergibt einen Jahresarbeitszeit von
2400 Stunden pro Arbeitskraft oder ein total von gut 4’320 Stunden, die
pro Jahr im Modellbetrieb geleistet werden.
Ertrag
Als Vergleichsgrösse für den Modellbetrieb wird ein Ertrag von 60
dt/ha Weizen für Brotmehl veranschlagt.
Landschaftsbild und Landschaftspflege
Der Modellbetrieb bewirtschaftet 4.5 ha Getreideacker gemäss dem Extenso-Programm
und 1.5 ha beitragsberechtigte Ökoausgleichsflächen.
Vergleichseinkommen
Das Einkommen einer landwirtschaftlichen Arbeitskraft verdient im Modellbetrieb
ist mit CHF 31'000 pro Jahr zu tief. Im Verhältnis zum Vergleichseinkommen
sind dies nur 48 %.
1.1.2 Umwelt-Performance
Einsatz von Pflanzenschutzmitteln
Auf den intensiv bewirtschafteten Weizenäckern werden 1.3 kg/ha Fungizide,
1.2 kg/ha Herbizide und 0.4 kg/ha Insektizide gespritzt. Auf den Extenso-Flächen
werden 0.35 kg/ha eingesetzt. (Alle Angaben in kg Wirkstoff der jeweiligen
Stoffklasse)
Einsatz von Düngemitteln
Für den Modellbetrieb wird angenommen, er setze 150 kg N- und 43 kg P-Dünger
ein, davon je einen Drittel Handelsdünger. Hinzu kommen 70 kg/ha mineralischer
k-Dünger.
Energie
Der Energieverbrauch des Modellbetriebs wird mit 15 GJ/ha oder 0.25 GJ/dt Ertrag
festgelegt.
Emissionen von Treibhausgasen
Für den Modellbetrieb ergeben somit zwei Schätzwerte. Die eine Schätzung
berücksichtigt nur den Weizenanbau: Es werden 1980 kg/ha oder 33 kg/dt
Körnerertrag CO2-Äquivalente emittiert. Die andere Schätzung
berücksichtigt sämtliche Emissionen der Landwirtschaft, normiert auf
1 ha: es werden 6000 kg/ha oder 100 kg/dt CO2-Äquivalente freigesetzt.
1.1.3 Wirtschaftliche Performance
Preise und Erlös
Für den Modellbetrieb soll in Anbetracht sinkender Preise für Brotgetreide
ein Erlös von CHF 60/dt gelten. Für den oben angenommenen Ertrag von
60 dt/ha ergibt dies einen Erlös von CHF 3600/ha.
Einkommen
Der Modellbetrieb erwirtschaftet ein Gesamteinkommen von CHF 83'000, CHF 63'000
werden in der Landwirtschaft und CHF 20'000 im Nebenerwerb verdient. Eine
landwirtschaftliche Arbeitskraft verdient mit CHF 31'000 nur 48 % des
Vergleichseinkommens.
Buchhaltung
Der Modellbetrieb hat eine Fremdkapitalquote von 40 %, bzw. eine Eigenkapitalquote
von 60 %.
Die Gesamtrendite liegt bei –0.5 %, Tendenz aufgrund zurück gehender
Erlöse: sinkend. Die rohe Gesamtrendite liegt stabil bei einem Wert von
12 %.
Das Cashflow – Investitions – Verhältnis liegt stabil bei einem
Wert von 0.90.
Szenario EU-Beitritt
Tritt die Schweiz der EU bei oder öffnet sie ihre Grenzen vollständig
für landwirtschaftliche Erzeugnisse aus der EU, wird der Modellbetrieb
Mühe haben, am Markt seine Produkte weiterhin zu CHF 60/dt zu verkaufen.
In der EU werden nur CHF 16/dt bezahlt.
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