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Stammzelltransplantation heute und morgen
Prof. Dr. med. Dr. hc. Wolfgang Holzgreve
Cord Blood Banking and
Transplantation - Fetal, Maternal and Perinatal Issues
Zusammenfassung
der Übersichtsarbeit in: Infusionstherapie und Transfusionsmedizin 1999;
26(suppl. 2):10-16
Hintergrund:
Nabelschnurblut wird zunehmend als Quelle für Stammzelltransplantationen
verwendet. Während Nabelschnurblut hinsichtlich hämatopoietischer
und immunologischer Eigenschaften ausführlich untersucht wurde, sind viele
fetale, mütterliche und perinatale das Nabelschnurblut betreffende Schlüsselfragen
offen.
Material und
Methoden:
Wir haben die aktuell vorhandene Literatur inklusive eigener Arbeiten bezüglich
feto-maternaler Schlüsselfragen durchgesehen, einschliesslich der In-utero-Stammzelltransplantation
und der autologen Nabelschnurbluttransfusion.
Ergebnisse:
Es wurde gezeigt, dass prä- und perinatale Faktoren wie Gestationsalter,
fetales Wachstum oder Entnahmetechnik einen signifikanten Einfluss auf Qualität
und Quantität von Nabelschnurblut haben. Erste Studien untersuchen ethische,
soziale und legale Fragen. Die intrauterine Stammzelltransplantation war bisher
ausschliesslich bei Feten mit Immundefizienz erfolgreich. Frühe Nabelschnurblutstammzellen
könnten sich hier für die pränatale Gentherapie als Zielzellen
nützlich erweisen, mit dem Ziel der vorgeburtlichen Heilung genetischer
Erkrankungen wie schwere Hämoglobinopathien. Die autologe Nabelschnurbluttransfusion
bei Frühgeburten stellt möglucherweise eine weitere neue Methode dar,
welche sich die therapeutische Verwendung der Erythtrozyten im Nabelschnurblut
zunutze macht.
Schlussfolgerung:
Die zunehmende Verwendung von Nabelschnurblut zur Transplantation und Transfusion
eröffnet neue Perspektiven und stellt neue Herausforderungen an die fetomaternale
Medizin.
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